Impulse setzen Die Handlungsfelder

Unsere Destinationsstrategie zielt darauf ab, die Zusammenarbeit im Ökosystem:Destination:Linz in Gang und in Schwung zu bringen. Im Tourismusverband Linz verstehen wir uns als Drehscheibe wie auch als Zeremonienmeister*innen für die Kooperation in unterschiedlichen Konstellationen.

Dabei orientieren wir uns einerseits an unserem langfristigen Zukunftsbild „4020 in 2040“. Andererseits haben wir konkrete Ziele in relevanten Handlungsfeldern formuliert und mit praktischen Maßnahmen bis zum Jahr 2030 gekoppelt. Erst die konsequente Umsetzung dieser Ziele innerhalb der nächsten fünf Jahre macht unser Zukunftsbild 2040 überhaupt möglich.

Da auch wir keine Glaskugel besitzen, die uns die Zukunft unserer Destination und der Welt enthüllen würde, ist unsere Strategie 2030 mehr als Leitfaden denn als unverrückbare Anordnung von Meilensteinen und Aufgaben zu verstehen.

Gewiss: Unsere Ziele sind ehrgeizig. Das müssen sie für eine Destination, die für erfolgreiche Transformation steht, auch sein. Bei allem Ehrgeiz können wir dennoch heute, im Jahr 2025, noch nicht alle Herausforderungen erahnen, denen wir auf unserem Weg während der kommenden fünf Jahre begegnen werden – und somit auch noch nicht alle Lösungen und Antworten parat haben.

Transformationskraft geht mit Anpassungsfähigkeit einher. In diesem Sinne lernen wir jetzt wie in Zukunft aus unseren Erfahrungen. Wir sind darauf eingestellt, uns kontinuierlich zu entwickeln und in jeder neuen Herausforderung ein Chance zu sehen.

Deshalb entwickeln wir auch erst gar keine konkreten Ziele für 2030 oder gar 2040, die dann vielleicht auch noch SMART formuliert sein sollen. Stattdessen halten wir es für realistisch, uns jeweils Ziele für einen Zeitraum von überschaubaren zwei Jahren zu setzen, dann innezuhalten, zu reflektieren und zu bewerten, uns neu zu kalibrieren und erneut Ziele für zwei weitere Jahre zu entwickeln – bis wir uns Ende 2030 wieder einer groß angelegten Destinationsstrategie für das nächste Jahrzehnt zuwenden.

Wissend, dass wir diese Aufgabe keinesfalls allein bewältigen können, ist die aktive und dynamische Weiterentwicklung unseres Ökosystems umso entscheidender. In den nächsten zwei Jahren geht es für uns darum, gut aus den Startlöchern zu kommen und die Schienen in Richtung 2030 und 2040 zu legen - Let's get it started!

Unsere strategischen Handlungsfelder basieren auf den Aufgaben für Destinationsmanagementorganisationen (DMOs) gemäß Tourismusgesetz und fassen die Tätigkeitsbereiche und Stoßrichtungen in fünf Themen-Cluster zusammen. Eine weitere Grundlage für die Aufgabendefinition haben die Ergebnisse der verschiedenen Partizipationsformate und der bisherigen erfolgreichen Aktivitäten von Linz Tourismus geliefert. Darüber hinaus beruhen sie auf der ausgiebigen Recherche von Trends und gesellschaftlichen Entwicklungen. Da wir in Nachhaltigkeit mit all ihren Dimensionen einen zentralen Stellhebel für die Weiterentwicklung unserer Destination sehen, haben wir mit dem Projekt „Balanced Tourism“ in Begleitung von Florian Größwang besonders intensiv an diesem Thema gearbeitet. Alle genannten Erkenntnisse, Inhalte und Ergebnisse sind in unsere strategischen Handlungsfelder eingeflossen.

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Strategisches Handlungsfeld Nachhaltige Entwicklung

Nachhaltigkeit ist eine Notwendigkeit. Als solche prägt sie alle Tätigkeitsbereiche von Linz Tourismus. Sie bildet die Basis für die die ökologische, ökonomische und soziale touristische Weiterentwicklung. Wir sind überzeugt, dass wir als Destination Linz langfristig wirtschaftlich erfolgreich und wettbewerbsfähig bleiben, wenn wir mit einem hohen Maß an ökologischem und sozialem Bewusstsein handeln.

Zentrale Aufgaben:

  • Nachhaltige Destinationsentwicklung gemeinsam mit der Stadt Linz und den Leistungsträger*innen: intensive Zusammenarbeit mit der Stadt Linz zur Umsetzung der Strategie für die “Klimaneutrale Industriestadt 2040” – insbesondere der Kapitel zu Mobilität und Konsum und der Linzer Stadtstrategie 2022.
  • Reduktion des CO2-Fußabdrucks als Linz Tourismus sowie Unterstützung der Reduktionsmaßnahmen in der gesamten Destination.
  • Bewusstseinsbildung bei Betrieben, Gästen und Bewohner*innen in Verbindung mit Motivation zur Umsetzung.
  • Förderung lokaler Produkte und Dienstleistungen: Erarbeitung von Kooperationsangeboten zur Steigerung der Nachhaltigkeit in touristisch relevanten Betrieben (z. B. Vernetzung mit Organisationen für Lebensmittelrettung oder Energie-Management-Fachleuten). Fokus auf lokaler Kultur und Handwerk.
  • Integration der Bevölkerung in die Destinationsentwicklung über verschiedene Partizipationsformate wie z. B. „Lange Tafel“.
  • Aktive und umfassende Kommunikation der Nachhaltigkeitsmaßnahmen in Richtung Ökosystem:Destination:Linz, der einheimischen Bevölkerung und der Gäste.
  • Fokus auf Nachhaltigkeit im Bereich MICE (Meetings, Incentives, Conventions und Exhibitions) und Ausbau von dazugehörigen Aktivitäten.

Strategisches Handlungsfeld Digitalisierung und Innovation

Digitale Technologien haben die Art und Weise, wie Gäste Destinationen erleben und mit ihnen interagieren, bereits grundlegend zu verändern begonnen. Die letzten Jahre haben uns gezeigt, wie digitale Tools den gesamten Reiseprozess prägen: Von der Onlinebuchung über mobile Reisebegleiter bis hin zu digitalen Zahlungsmethoden wird das Reisen effizienter und komfortabler. Smartphones dienen zunehmend als Reise-, Restaurant- und Einkaufsführer, Navigationshilfen und Übersetzer, während Virtual-Reality-Anwendungen Destinationen bereits vorab erlebbar machen. Wir sehen darin die Möglichkeit und Chance, personalisierte und interaktive Reiseerlebnisse zu schaffen, die perfekt auf die Erwartungen digital versierter Reisender zugeschnitten sind. Dafür bauen wir ein datengetriebenes Destinationsmanagement auf.

Zentrale Aufgaben:

  • Verbesserung der digitalen Gästeerfahrung: Ausbau der digitalen Services entlang der Customer Journey.
  • Bereitstellung von niederschwellig erhältlichen digitalen Infos für Gäste und Bewohner*innen: Entwicklung eines Data-Hubs für ganz Linz, um daraus niederschwellige digitale Services (Infopoints) kreieren zu können.
  • Automatisierung von internen und externen Service-Prozessen, um Ressourcen für neue, personalintensivere Projekte zu schaffen.
  • Messbarmachen von Daten: digitale Erfassung und Auswertung von Daten (Mobilfunkdaten, digitales Meldewesen, Bewegungsanalysen, Besucher*innenpräferenzen etc.)
  • Nutzung datengetriebener Insights für Auslastungsprognosen, Marketing und Produktentwicklung, sowie Strategieentscheidungen.

Strategisches Handlungsfeld Erlebnis- und Aufenthaltsqualität einschließlich Angebotsentwicklung

Die Konkurrenzfähigkeit von Destinationen hängt immer mehr von der Qualität des Aufenthaltes ab. Die Qualität des Aufenthalts wird maßgeblich durch persönliche Erlebnisse, authentische Angebote, Nachhaltigkeit und die Berücksichtigung individueller Gästebedürfnisse geprägt. Aktuelle Forschungen zeigen, dass Reisende zunehmend Wert auf Umweltfreundlichkeit, lokale Kultur, digitalen Komfort sowie emotionale Bindungen und Beziehungen legen. Für uns als Linz Tourismus ist es entscheidend, diese Faktoren harmonisch zu kombinieren, um unvergessliche und nachhaltige Erlebnisse zu schaffen, die den Komfort und die Zufriedenheit unserer Gäste steigern. Um sie für weitere Aufenthalte in der Zukunft sowie auch dafür zu gewinnen, möglichst vielen Menschen von ihrer guten Zeit in Linz zu erzählen

Zentrale Aufgaben:

  • Willkommenskultur aktiv pflegen und ausbauen: wiewohl dazu noch weitere Facetten gehören – wie beispielsweise die Markenwerte bei allen Beteiligten zu etablieren, die mit Gästen in Kontakt kommen –, sind zwei Aufgaben besonders hervorzuheben:
    - Förderung der Mehrsprachigkeit der Partner*innen mit Kund*innenkontakt und Steigerung der Mitarbeiter*innen-Qualifikation. Dazu gehören auch ein mehrsprachiges Angebot auf Partner-Websites sowie die Prüfung von Beschilderungen.
    - Barrierefreiheit: Ausbau einer inklusiven Infrastruktur und Kommunikation, um alle Zielgruppen anzusprechen. Sensibilisierung für inklusives Design über Mitarbeiter*innen-Qualifizierung, Beschilderung etc.
  • Unseren Linz-USP in der Kommunikation betonen: unsere Markenwerte leben, kommunizieren und damit festigen.
  • Qualität vor Quantität: Weiterentwicklung des Angebotes immer im Sinne der Markenwerte. Ausweitung der Personalisierung, der Möglichkeit zur Onlinebuchung und noch stärkere Fokussierung auf Erlebnischarakter.
  • Förderung und Weiterentwicklung individueller Erlebnisangebote, um einerseits die Marke Linz zu stärken, und andererseits touristische Ströme gezielt zu entzerren und den ersten Anzeichen eines möglichen Massentourismus entgegenzuwirken.
  • Nachhaltige Mobilität stärken: Lobbying für den Ausbau von Mobilitätsangeboten wie Erweiterung des öffentlichen Verkehrs, Radwegenetze sowie E-Bike-Verleih- und Ladestationen.
  • Erlebnisräume gestalten: Mitgestaltung des öffentlichen Raumes, Belebung der Innenstadt und der Stadtteile, um die Aufenthalts- und Lebensqualität in der Destination zu verbessern.

Strategisches Handlungsfeld Netzwerkentwicklung

Wie bereits betont, sind Kooperationen und Partnerschaften für uns entscheidend. Mit wirksamer, transparenter Kommunikation und aufrichtig gemeinten Einladungen zur Partizipation innerhalb des Ökosystem:Destination:Linz wollen wir Synergien nutzen und Innovationen voranzutreiben – mit uns von Linz Tourismus als Drehscheibe und zentralem Netzwerkpartner. Wir übernehmen die Verantwortung für die langfristige und weitsichtige Vernetzung und Weiterentwicklung im Ökosystem. Durch die verstärkte Integration von Bürger*innen, Unternehmen, Interessenvertretungen und Organisationen aus den verschiedensten Bereichen wollen wir eine nachhaltige Gestaltung des Tourismus in der Destination gewährleisten.

Zentrale Aufgaben:

  • Das Ökosystem:Destination:Linz aktiv gestalten durch Netzwerk- Events, Bürger*innen-Beteiligungsformate, Schulungen an der Linz-Academy, Betreuung von Tourismus-Servicestellen u.ä. So fördern wir die Akzeptanz von Tourismus und entwickeln die Destination weiter – integrativ und effektiv.
  • Intensive Zusammenarbeit mit touristischen Partner*innen wie OÖ. Tourismus, Österreich Werbung und Betrieben, um unsere Marktkenntnisse zu vertiefen und neue Geschäftsfelder zu identifizieren.
  • Kooperationen mit regionalen, nationalen und internationalen Partner*innen kultivieren und ausbauen: durch die Beteiligung an Kooperationsprojekten und die Vernetzung mit Tourismus-Partner*innen z. B. in Förderprojekten. Dabei pflegen wir bestehende Netzwerke und Mitgliedschaften wie City DNA, DMMA, etc. aktiv.
  • Empfehlungsmarketing nutzen und ausbauen: ein schlagkräftiges Botschafter*innen-Programm "Linz-Ambassadors” entwickeln und etablieren.
  • Kontakte zur Reisebranche pflegen und aktiv nutzen: Reiseveranstalter*innen-Service, Publikums- und Fachmessen sowie sinnvolle Workshops besuchen und unser Linz-Angebot aktiv präsentieren.

Strategisches Handlungsfeld Resiliente Destination

Aktuelle und zukünftige Krisen infolge des fortschreitenden Klimawandels oder wirtschaftlicher Turbulenzen werden vermehrt Einfluss auf Reiseentscheidungen nehmen. Die Destination Linz wird als resiliente und flexible Destination agieren, um mit hoher Anpassungsfähigkeit rasch und erfolgreich auf externe Umstände reagieren zu können.

Zentrale Aufgaben:

  • Entwicklung von Krisenresilienz: Aufbau von Strategien, die wirtschaftliche, klimatische, wie auch politische Risiken abfedern können.
  • Vertiefung der Marktkenntnisse sowie der Kenntnisse über aktuelle und zukünftige Kund*innenbedürfnisse verbunden mit Know-how-Transfer zu Partner*innen.
  • Agile Organisation: Mittelfristige und zweijährliche Planungen mit konkreten Maßnahmen und Reflexions-Loops, um gegebenenfalls frühzeitig Adaptierungen vornehmen zu können.
  • Aktive Entzerrung von Saisonen und Besucher*innenströmen.
  • Erhaltung und Weiterentwicklung eines breiten Kund*innen- und Märkte-Mix, um Abhängigkeiten zu reduzieren.