Pressekonferenz, 22. Oktober 2018 Linz gewinnt europäischen Award für Smart Tourism

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Linz wird mit dem „European Smart Tourism Award“ in der Kategorie „Cultural Heritage & Creativity“ ausgezeichnet. Bereits im Frühjahr hat der Linz Tourismus die Bewerbung für den Preis bei der Europäischen Kommission eingereicht und wurde unter zahlreichen Städten ausgewählt. Der Status als „UNESCO City of Media Arts“ und die zukunftsorientierte Positionierung der Stadt waren ausschlaggebend für den Award.

Award für Linz im Bereich Kulturerbe und Kreativität

Im Frühjahr 2018 hat die Europäische Kommission erstmalig den Preis für Smart Tourism ausgerufen. Die EU kündigt zwei Städte an, die den Titel "Europäische Hauptstadt für intelligenten Tourismus" tragen sollen, und nennt vier weitere Städte für ihre herausragenden Leistungen in den Bereichen Erreichbarkeit, Nachhaltigkeit, Digitalisierung sowie Kulturerbe und Kreativität. Der Tourismusverband Linz bereitete die Unterlagen für den Bewerb auf. „Es gibt eine Vielzahl an Beispielen, warum Linz für den Preis geeignet erschien. Als UNESCO City of Media Arts und zukunftsorientierte Stadt in Tourismus und Kultur hatte der Linz Tourismus eine breite Palette für die Argumentation gegenüber der Europäischen Kommission“, erklärt Kultur- und Tourismusstadträtin Doris Lang-Mayerhofer.

Insgesamt haben sich 38 Städte aus 19 EU-Mitgliedsstaaten beworben. Linz wurde letztlich mit dem „Europäischen Smart Tourism Award“ für herausragende Leistungen im Bereich Kulturerbe und Kreativität ausgezeichnet. Neben den Gewinnerstädten Helsinki und Lyon, wurden vier weitere Städte als Gewinner in den spezifischen Kategorien: Erreichbarkeit (Málaga), Nachhaltigkeit (Ljubljana), Digitalisierung (Kopenhagen) und Kulturerbe und Kreativität (Linz) ausgewählt.

„Wir sind stolz und freuen uns über die Auszeichnung. Die jahrelange konsistente Arbeit sowie die Richtung, die wir eingeschlagen haben, werden honoriert – nicht nur von den Gästen, auch von der Europäischen Kommission. Linz wird als Stadt der Zukunft wahrgenommen“, betonen Manfred Grubauer, Vorsitzender des Tourismusverbandes Linz, und Tourismusdirektor Georg Steiner.

Wie wichtig und ernst der Linz Tourismus das Kulturerbe nimmt, zeigt beispielsweise auch ein neuer Plan „Linz verändert Kulturerbe“, der gemeinsam mit der Kunstuniversität Linz, der Katholischen Privat-Universität und in Kooperation mit dem Architekturforum Oberösterreich entstanden ist.

v.l.n.r.: KR Manfred Grubauer (Vorsitzender des Tourismusverbandes Linz), Doris Lang-Mayerhofer (Stadträtin für Kultur, Tourismus und Kreativwirtschaft) und Tourismusdirektor Georg Steiner Credits: Linz Tourismus

Linz punktet als Reiseziel des 21. Jahrhunderts

Als Mitglied des UNESCO Creative Cities Network (UCCN), als Stadt der Medienkunst und als ehemalige Kulturhauptstadt Europas hat sich Linz mit intelligenten Maßnahmen und Kreativität dafür eingesetzt, dass dieses Kulturdenkmal ein Reiseziel des 21. Jahrhunderts bleibt. Punkten konnte die Donaustadt beim Bewerb mit seinem vielfältigen kulturellen Angebot, seinen zahlreichen Museen, Galerien und Ausstellungen, die dazu einladen die Vielfalt der Stadt zu entdecken. Innovative Kulturformate, wie der Höhenrausch, zeigen den zukunftsorientierten Ansatz der Stadt. Ebenso überzeugten die Tabakfabrik als Drehscheibe für die Kreativszene und Start-Up-Unternehmen, die Open-Air Graffiti-Galerie Mural Harbor und die voestalpine Stahlwelt als ungewöhnliche Tourismus-Hotspots. Als Best-Practice-Beispiel mit internationaler Strahlkraft wurde das Ars Electronica Festival für digitale Kunst herausgehoben, das seit 1979 in Linz stattfindet.

Die Stadt Linz wird als innovatives Beispiel angesehen, die es geschafft hat diese kulturellen Attraktionen mit einem unternehmerischen Technologieansatz zu verknüpfen und dient somit anderen Smart-Destinationen als Vorbild. Linz zeigt, dass sich Kunst nicht nur auf Galerien und Museen beschränken muss, sondern auch im öffentlichen Raum und an ungewöhnlichen Orten erlebt werden kann.

Auch zum Thema „Open Data“ ist Linz Vorreiter. Die Open-Commons-Linz-Initiative bietet seit 2009 eine breite Palette kostenloser Daten an, die nicht nur die Transparenz politischer und administrativer Prozesse erhöht, sondern auch die Dienstleistungen für Touristen verbessern. 202 Hotspots sorgen zudem dafür, dass Gäste in Linz eine kostenlose WLAN-Verbindung nutzen können.

Eine siebenköpfige Jury, bestehend aus Vertretern der Europäischen Kommission, des Europäischen Parlaments und der EU-Mitgliedstaaten Bulgarien und Österreich, hat über die Vergabe des Titels „European Capital of Smart Tourism“ entschieden. Alle Gewinnerstädte werden im Rahmen des Europäischen Tourismustages am 7. November 2018 – einer großen EU-Tourismusveranstaltung mit mehreren hunderten Teilnehmern aus ganz Europa – ausgezeichnet.

September wird zum Rekordmonat

Die Touristiker haben aber auch einen weiteren Grund zur Freude: Die aktuelle Nächtigungsstatistik bringt wieder ein Plus. Mit 80.668 Nächtigungen wurde im September ein absoluter Nächtigungsrekord erreicht. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das ein Plus von 4,3 Prozent. Auch die Ankünfte wurden mit 47.926 gesteigert. In den ersten drei Quartalen gab es insgesamt 620.000 Nächtigungen in Linz, was eine Steigerung von 4,7 Prozent bedeutet. Damit wird es immer realistischer, dass im Jahr 2018 die Grenze von 800.000 Nächtigungen überschritten wird.

Internationalisierung durch die Donau

Der Tourismusverband Linz sieht die Donau als Basis für seine Internationalisierungs-strategie. Der Fluss soll als Kulturreiseweg von Deutschland bis Ungarn weiterentwickelt werden. Auch die Flusskreuzfahrten auf der Donau erfreuen sich zunehmender Popularität und sind ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für die Tourismuswirtschaft im Donauraum geworden. Laut einer im Jahr 2016 durchgeführten Studie wurde eine Gesamtwertschöpfung von 11,9 Millionen Euro auf Grund von Flusskreuzfahrten im oberösterreichischen Donauraum generiert. Insbesondere das Ziel, Linz als „Port of departure“ zu positionieren und damit neue Schiffsverbindungen und Ziele miteinander zu verbinden, wird intensiv verfolgt.

Gemeinsame Arbeitsgruppe zur Verbesserung der Infrastruktur

Es besteht auch eine enge Abstimmung zwischen der Stadt Linz und dem Linz Tourismus im Bereich der Schiffsanlegestellen, sowie der Infrastruktur. Unter der Federführung des Tourismusverbandes Linz werden in der Arbeitsgruppe „Verkehrsinfrastruktur Schiffsanlegestellen“ Maßnahmen zur Verbesserung der Infrastruktur und den Schiffsanlegestellen koordiniert. Der Kreuzschifffahrttourismus wurde zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor von Linz entwickelt und die Stadt ist bemüht diese erfreulichen Entwicklungen weiterhin zu unterstützen. Im Bereich der Anlegestellen, sowie Buszufahrten gibt es noch weiterhin Handlungsbedarf. Hierfür wird gemeinsam mit dem Magistrat nach Verbesserungsmöglichkeiten gesucht.

Strategische Partnerschaften im Kulturbereich

Linz ist ein Best-Practice-Beispiel, das zeigt, wie durch die enge Zusammenarbeit zwischen den Kultur- und Tourismusinstitutionen die Kulturstadt Linz nachhaltig profitiert. Die strategische Partnerschaft geht weit über die nationale und internationale Vermarktung des Kulturangebotes über klassische Werbung hinaus. Das zeigt sich bei gemeinsam entwickelten Angeboten, wie dem City.Art.Walk oder dem integrierten Kulturmarketing-Projekt für das Musiktheater und die LIVA. 2018 wurden bei zwei weiteren Projekten die Weichen für eine strategische Partnerschaft im Kulturmarketing vereinbart: bei der Neupositionierung der Marke „Bruckner“ und im Rahmen der Museumskooperation.

Neupositionierung der Marke „Bruckner“

Das Land Oberösterreich und die Stadt Linz haben gemeinsam mit dem Tourismus einen Prozess zur Neupositionierung der Marke „Bruckner“ gestartet. Erstmals sitzen alle Brucknerinstitutionen von Stadt und Land gemeinsam mit den Tourismusorganisationen an einem Tisch, um in einer Workshopreihe ein zeitgemäßes Bild zur Person und der Bedeutung seines Werks zu erarbeiten. Gemeinsam soll die Marke Anton Bruckner sowohl kulturell als auch touristisch bis zum Jubiläumsjahr 2024 international positioniert werden.

Geleitet wird das Projekt von den Kulturdirektoren des Landes und der Stadt Linz sowie den Vertretern der Tourismusorganisationen von Stadt und Land. Im Projekt selbst arbeiten Vertreter aller mit Anton Bruckner befassten Organisationen und Vereine: Bruckner Orchester Linz, Brucknerhaus, Anton Bruckner Privatuniversität, Anton Bruckner Institut, Brucknertage St. Florian, Stift St. Florian, Brucknerbund Oberösterreich, OÖ. Landesmuseum, Diözese Linz. Das Projekt wurde im Juli mit einem ersten Workshop gestartet und soll bis in das zweite Quartal 2019 dauern.

Museumskooperation von Stadt und Land

Ebenfalls heuer wurde von Stadt und Land gemeinsam mit dem Tourismusverband Linz und dem OÖ. Tourismus vereinbart, dass die Marketing- und Ticketingaktivitäten im Rahmen der gemeinsamen Museumskooperation verstärkt werden sollen. Die neu vereinbarte Kooperations-Struktur von Stadt, Land und Tourismus soll die Museumslandschaft stärken. „Mit gemeinsamen Themen, gemeinsamen Marketing und Ticketing-Online-Shop wollen wir mehr Präsenz und Aufmerksamkeit für die Museen erreichen. Denn letztlich müssen wir in Konkurrenz zu Facebook, Youtube und Co vor allem auch junge Menschen für das Museumsangebot begeistern“, hebt Kulturstadträtin Doris Lang-Mayerhofer hervor.

Vernetzung von Kultur und Tourismus durch neue Konferenz

Wie ernst der Linz Tourismus die stärkere Vernetzung zwischen Kultur und Tourismus nimmt, zeigt auch ein neues Konferenzformat, das 2018 ins Leben gerufen wurde. Am 8. November findet erstmalig die TravelCulture als eintägige Veranstaltung statt. Dabei treten Vortragende aus Kultur und Tourismus mit den Gästen in Dialog, Workshops und die „Übung zum Ungehorsam“ runden das Programm ab. Veranstalter und Organisator ist der Tourismusverband Linz.

Alle Infos unter www.travelculture.at