Pressekonferenz 20. Jänner 2020 Neuer Rekord für den Linzer Tourismus

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Nicht „besser, schneller, höher“ soll im Mittelpunkt stehen, sondern vermehrt eine besondere Qualität und ein nachhaltiges Wirtschaften. Darum bemüht sich der Linz Tourismus und gleichzeitig ist die Entwicklung der Zahlen sehr erfreulich: Denn 2019 haben so viele Gäste wie noch nie in Linz genächtigt. Die Jahresstatistik stellt somit einen neuen Rekord auf.

Nächtigungen „knacken“ die 900.000-Grenze

Die Nächtigungsstatistik des vergangenen Tourismusjahres in Linz bringt neue Rekorde: Im Jahr 2019 wurden 934.944 Nächtigungen gezählt, das entspricht einer Steigerung von 13,7 Prozent im Vergleich zum Jahr 2018 (822.431 Nächtigungen). Noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen wurden in Oberösterreichs Landeshauptstadt so viele Übernachtungen gezählt. Auch die Ankünfte sind um 6,4 Prozent auf 539.532 gestiegen. Manfred Grubauer, Vorsitzender des Tourismusverbandes Linz, über das positive Ergebnis: „Wir freuen uns gemeinsam mit unseren Partnern über diese erfolgreichen Zahlen. Daran sehen wir, was möglich ist, wenn alle Beteiligten dieselben Ziele haben. Seit Jahren arbeitet der Linz Tourismus sehr intensiv in verschiedenen Bereichen daran, die Stadt touristisch aufzuwerten und als attraktive Destination in die Köpfe der Menschen zu bringen. Wir haben konsequent die Marke ,Linz verändert‘ aufgebaut, und diese Arbeit zeigt ihre Früchte.“ Tourismusdirektor Georg Steiner ergänzt: „Zahlen sind nicht alles, und dennoch sind sie ein wichtiges Messkriterium. Wir haben in den vergangenen Jahren weitere Qualitätskriterien zusätzlich zu den Nächtigungszahlen entwickelt. Aber natürlich freut uns so ein positives Ergebnis, und wir können Rückschlüsse auf unsere Arbeit ziehen. Die Gründe für diesen enormen Anstieg um 112.513 Nächtigungen sind vielfältig: Einen Teil macht unsere konsequente Arbeit in allen Bereichen von Individualgästen über den Kongressbereich bis zu Gruppenreisen aus. Außerdem betreuen wir laufend Großprojekte mit verschiedenen Partnern aus Kultur, Wirtschaft oder Tourismus.“ Ein weiterer Grund für das gute Ergebnis wären die neuen Hotels in der Stadt, wie das Motel One und das Amedia Hotel, die zusätzliche Kapazitäten schaffen. Auch eine vermehrte Erfassung zusätzlicher Betriebe, vorwiegend Privatvermieter, brachten Nächtigungen in die Statistik und beeinflusste das gute Ergebnis.

„Zehn Jahre nach Linz09 haben wir um 200.000 Nächtigungen (+26,6 Prozent) mehr als beim damaligen Rekordergebnis. Die enge Verknüpfung von Kultur und Tourismus ist seit der Kulturhauptstadt für Linz ein nachhaltiges Erfolgsmodell. Darauf wollen wir auch weiter aufbauen. Als UNESCO City of Media Arts und als Heimatstadt Anton Bruckners setzen wir die kulturelle Profilierung in der Außenwahrnehmung gemeinsam konsequent fort. Der touristische Erfolg zeigt, wie sehr es gelungen ist, das Image von Linz als kulturell attraktive Donaustadt zu festigen. Davon profitiert auch der Geschäfts- und Kongresstourismus“, betont Doris Lang-Mayerhofer, Stadträtin für Kultur, Tourismus und Kreativwirtschaft.

Dezember-Plus von mehr als 70.000 Nächtigungen

Allein der Dezember brachte mit 70.673 Übernachtungen ein Plus von 11,9 Prozent. Der Advent wird eine immer beliebtere Reisezeit. Das absolute Erfolgsmonat 2019 war der August mit 102.799 Übernachtungen. Hauptgrund dafür waren die Ruder-Weltmeisterschaften in Ottensheim Ende des Monats, wo die Sportlerteams und Betreuer in Linz übernachtet haben. Auch im September wirkten sich die Großveranstaltungen, wie die Ruder-WM, aber auch das Ars Electronica Festival, mit 90.410 Nächtigungen positiv auf das Ergebnis aus. Weitere erfolgreiche Monate mit mehr als 80.000 Übernachtungen waren der Mai, Juni, Juli und Oktober.

Weiter Zuwächse aus Österreich

Bei Österreichern hat sich das Image der früheren Stahlstadt mittlerweile stark gewandelt. Viele erleben Linz als spannende, sehenswerte Stadt, die einen Wochenend-Trip wert ist. So sind die Nächtigungszahlen der Österreicher von 408.074 im Jahr 2018 auf 462.113 im Vorjahr gestiegen, was einem Zuwachs von 13,2 Prozent entspricht. Besonders beliebt ist Linz bei den Wienern: Mehr als 120.000 Nächtigungen wurden hier gezählt. Auf Platz zwei sind die Oberösterreicher selbst (104.502 Nächtigungen) gefolgt von den Niederösterreichern (55.358 Nächtigungen).

Top-Ten-Nächtigungszahlen nach Herkunftsland (ohne Österreich)

Bei der Statistik nach den Herkunftsländern außer Österreich hat es Verschiebungen gegeben. Während Deutschland immer noch das Ranking anführt, haben die Chinesen die italienischen Gäste überholt und sind mit 30.924 Nächtigungen auf Platz 2. Linz boomt offenbar in Asien, denn auch aus weiteren asiatischen Ländern sind die Zahlen stark angestiegen. Hohe Zuwächse verzeichnet Linz auch bei den Touristen aus den USA und aus UK, wie aus Tschechien, den Niederlanden, Frankreich und Polen. In den zuletzt genannten Ländern hat der Linz Tourismus gezielt Marketing-Aktivitäten gesetzt, die positive Auswirkungen auf die Nächtigungsbilanz haben.

Erfolgreiche Kooperationen, neue Partnerschaften

Die Gründe für die guten Zahlen im Jahr 2019 sind vielfältig. Ein ausschlaggebender Faktor ist die kontinuierliche Kommunikationsarbeit des Linz Tourismus. Linz steht für ein modernes Österreich und hat als touristische Destination einen neuen Weg eingeschlagen, der nicht auf die Vergangenheit setzt. Die Zahlen zeigen, dass es als Stadt auch möglich ist, sich anders zu positionieren und damit erfolgreich zu sein.

Neben zahlreichen Marketingmaßnahmen werden als Serviceleistungen auch Gruppenreisen organisiert und Veranstalter unterstützt. So wurden seitens Linz Tourismus im Vorjahr 870 Gruppenreisen in die Stadt zusammengestellt und abgewickelt. Neben Vereinen, Kulturreisenden in der Gruppe und Senioren zeigen auch immer mehr Lehrer Interesse am Angebot und organisieren die Projekttage mit ihren Schülern in Linz. Auch Organisatoren von Großveranstaltungen und Kongressen werden in der Abwicklung vom Team des Linz Tourismus unterstützt. Folgende fünf internationale Großveranstaltungen sind Beispiele für eine Vielzahl an Events, die Nächtigungen nach Linz gebracht haben:

15. Interdisziplinäres Traumasymposium, 18. bis 19. Jänner, Design Center

didacta Digital Austria 2019, 23. bis 25. Mai, Design Center

Bridges Konferenz, 16. bis 20. Juli, Johannes Kepler Universität

World Rowing Championship, 25. August bis 1. September, Linz Ottensheim

Onkologie für die Praxis, 18. und 19. Oktober, Power Tower

Neben den Kultureinrichtungen ist die Linzer Innenstadt mit ihren Betrieben in Gastronomie, Handel und Hotellerie ein wichtiger Partner. So findet ein laufender Austausch mit dem Linzer City Ring statt. Der neue City-Ring-Obmann Matthias Wied-Baumgartner meint: „Für uns ist es wichtig, eng mit dem Linz Tourismus und der Stadt Linz zusammenzuarbeiten. Wir haben alle das Ziel, Besucher in die Stadt zu bringen und sie zu begeistern. Hier gemeinsame Maßnahmen für die Zukunft zu entwickeln und diese partnerschaftlich umzusetzen, wird ein wichtiges Vorhaben in diesem Jahr.“

Der Linz Tourismus wächst

Im Jahr 2020 werden auch neue Kooperationen geknüpft. Denn seit 1. Jänner gehören auch die touristischen Betriebe in Ansfelden und Kirchschlag zum Tourismusverband Linz. Die Bemühungen des Landes Oberösterreich, die Schlagkraft im Tourismus durch eine umfassende Reform zu erhöhen, machte aus den 104 Verbänden im ganzen Bundesland 19 Tourismusverbände. Diese Änderung erweiterte auch den Tourismusverband Linz um die Gemeinden Kirchschlag und Ansfelden. „Es ist eine schöne Herausforderung, das touristische Gebiet um die Gemeinden um Linz zu erweitern. Dadurch wächst auch das Angebot für unsere Gäste. Die nächsten Monate werden wir gemeinsam mit Ansfelden und Kirchschlag nutzen, um uns gut kennenzulernen und um eine gemeinsame Strategie zu entwickeln“, sagt Georg Steiner.

Touristisches Jahresthema für 2020 sind die Menschen

Jedes Jahr wählt der Linz Tourismus ein Jahresthema, das die Kommunikation und die Aktivitäten leitet. 2020 werden dabei die Menschen im Mittelpunkt stehen und somit alle, die die Stadt gestalten, prägen, vorantreiben und ihren Charakter letztlich ausmachen.

Wo sind die Menschen, wenn Touristiker eine Stadt, eine Destination präsentieren? Im Vordergrund stehen in der Regel die Infrastruktur, die Attraktionspunkte. Werden Menschen noch gebraucht angesichts von Alexas, Chatbots und anderer maschineller Kommunikationsmöglichkeiten? Hat der Fachkräftemangel – speziell im Tourismus – möglicherweise mit geringerer Wertschätzung, mit zu wenig Fokussierung auf die spezifisch menschliche Leistung der Mitarbeiter zu tun? Was heißt „smarter Tourismus“ in der Angebotsgestaltung sowie in der praktischen Umsetzung vor Ort? Vor dem Hintergrund dieser Fragestellungen hat sich Linz Tourismus entschlossen, die Menschen im Jahr 2020 besonders in den Fokus des Jahresthemas zu stellen. Gäste wollen zunehmend mehr Authentisches in der Stadt erleben. Nicht die Fakten nach Länge, Größe oder Alter dominieren – es geht um die Persönlichkeiten hinter den Bauten, hinter der Stadt: Was waren die Motivation, die Auslöser für bestimmte Entwicklungen, wer waren die Treiber von Entwicklungen in der Stadt? Es geht sowohl um die Initiatoren, um die „first mover“ von Entwicklungen in Linz als auch um Begegnungen mit Linzern und um Persönlichkeiten aus der Geschichte. Insbesondere die „Superstars“ mit Bezug zu Linz wie Anton Bruckner, Johannes Kepler, Ludwig Wittgenstein oder Herbert Bayer können auf dieser „Bühne“ gut erzählt werden.

v.l.: Matthias Wied-Baumgartner (Obmann Linzer City Ring), Doris Lang-Mayerhofer (Stadträtin für Kultur, Tourismus und Kreativwirtschaft), KR Manfred Grubauer (Vorsitzender des Tourismusverbandes Linz) und Tourismusdirektor Prof. Georg Steiner freuen sich über die positiven Zahlen.