Pressekonferenz, 29. November 2019 Digitalisierung im Tourismus

In Zeiten von Alexa, ChatBots und Smart Home verändert sich auch der Tourismus und wird digitaler. In Linz als Smart City of Tourism und UNESCO City of Media Arts wollen die Verantwortlichen den digitalen Anforderungen der Zeit gerecht werden. Daher werden laufend Schritte in diese Richtung gesetzt. In diesem Jahr hat der Linz Tourismus eine zeitgemäße Location-Suche, einen modernen Eventkalender, die Digitalisierung der Linz-Card und Augmented Reality in der Visit-Linz-App umgesetzt und vorangetrieben. Gleichzeitig darf auch der Mensch nicht zu kurz kommen.

Die Nutzung der Digitalisierung ist heute in vielen Lebensbereichen eine Selbstverständlichkeit, mit der Herausforderung, dass immer der Mensch im Mittelpunkt stehen muss. Linz, als Stadt der Ars Electronica, hat hier Pionierarbeit geleistet „Was mit der Ars Electronica, als Festival für Kunst, Technologie und Gesellschaft, vor 40 Jahren begann, ist heute das internationale Markenzeichen der Stadt Linz. Seit fünf Jahren ist Linz UNESCO City of Media Arts und zählt im Bereich digitaler Kunst zu den führenden Städten Europas,“ freut sich Kultur- und Tourismusstadträtin Doris Lang-Mayerhofer. Dieses Linz-Image ist auch in der Bevölkerung tief verankert. Eine beeindruckende Mehrheit von 76,5 Prozent stimmen dem Satz zu: „Linz ist die Stadt für digitale Kunst in Europa“. Für Graz und Salzburg teilten eine solche Zuschreibung nur 12,1 bzw. 7,2 Prozent – so das Ergebnis der kürzlich präsentierten Online-Befragung zum Image der Stadt mit knapp 4800 Personen. Mit 200 WLAN-Hotspots auf öffentlichen Plätzen und in öffentlichen Verkehrsmitteln bietet Linz einen attraktiven öffentlichen Gratiszugang zum Internet, der auch für Touristen und Besucher eine wichtige digitale Infrastruktur ist. Heuer wurde die Downloadgeschwindigkeit verdoppelt und rund 1,2 Millionen Logins verzeichnet. Mit Initiativen wie dem Hotspot-Ausbau, freien Daten über Open Commons oder der Online-Plattformen www.schauauflinz.at bis zu Innovationen wie den Chatbot ELLI treibt auch die öffentliche Verwaltung die digitale Agenda der Stadt Linz voran.

Herausforderungen im Tourismus

Wie viele Branchen verändert sich auch der Tourismus durch die Digitalisierung. Bewertungsplattformen, wo Gäste die Hotels, Restaurants oder Sehenswürdigkeiten ranken können, haben in den vergangenen Jahren einen wichtigen Stellenwert bekommen. Reisende informieren sich auf Online-Plattformen sowie in Social Media und stellen sich so ihr Programm zusammen. Oft buchen sie nicht mehr direkt bei den Hotels, sondern über oft marktbestimmende Buchungsplattformen. Kurzum hat sich das Reiseverhalten geändert und ist immer noch im Wandel. Auch als Destination ist es wichtig, auf all diese Entwicklungen zu reagieren. So hat der Linz Tourismus in den vergangenen Jahren, angefangen mit der neuen, zeitgemäßen Website www.linztourismus.at, verschiedene Maßnahmen zu setzen. „Als Smart City of Tourism und als Stadt, wo ein Museum wie das Ars Electronica Center beheimatet ist, wollen wir den digitalen Anforderungen der Zeit auch im Tourismus nachkommen“, sagt KR Manfred Grubauer, Aufsichtsratsvorsitzender des Linz Tourismus. „In diesem Jahr haben wir einige Großprojekte umgesetzt. Darunter ist für den Business-Bereich eine einzigartige Location-Suche, die an die Systematik modernster Anbieter anknüpft. Für die Linzer und für die Gäste besonders hilfreich ist der neue Eventkalender, wo tagesaktuell nach Veranstaltungen gesucht werden kann“, ergänzt Tourismusdirektor Prof. Georg Steiner.

Neuer Eventkalender für Linz

Für einen guten Veranstaltungskalender ist eine hohe Datenqualität ganz entscheidend. Bevor eine entsprechende Lösung auf die Linz-Tourismus-Website integriert werden konnte, musste dieser Erfolgsfaktor zuerst sichergestellt werden. Beim Linz Tourismus intern wurden daher Ressourcen gebündelt, sodass diese Datenpflege der Veranstaltungen übernommen werden konnte. Alle Veranstaltungen, die in Linz stattfinden, werden nun von Mitarbeitern in die touristische Datenbank TourData eingepflegt.

In einem zweiten Schritt wurde gemeinsam mit der Linzer Firma Jungbrunnen an einer Lösung auf der Website gearbeitet. Der neue Linzer Eventkalender ist seit Anfang Juni unter www.linztourismus.at/events zu finden. Einfach zu bedienen, können Highlights, tagesaktuelle, kostenlose oder familienfreundliche Veranstaltungen gefiltert werden. Natürlich gibt es auch weitere Kategorien, nach denen gesucht werden kann. Die persönlichen Favoriten können auch markiert und gemerkt werden. Das Interesse ist groß: So zählt der Linz Tourismus seit Anfang Juni mehr als 160.000 Seitenaufrufe des Eventkalenders, das sind rund 1000 Aufrufe pro Tag.

Locationsuche für Business-Gäste

Die Abteilung Veranstaltungsservice des Linz Tourismus unterstützt Veranstalter bei der Abwicklung von Events. Als zusätzliche Hilfestellung wurde nun die Locationsuche unter www.linztourismus.at/locations weiterentwickelt. An modernsten Online-Suchtools angelehnt können Eventmanager mit einfachen Filtermöglichkeiten den optimalen Ort für ihre Veranstaltung finden. Zusätzlich werden weitere Informationen, wie Lokale, Hotels oder Parkplätze, auf der übersichtlichen Karte ausgegeben. Durch ein besonderes Feature der intelligenten Suchfunktion wird die ganze Stadt zum Kongresszentrum. Unter dem Projekt „Pixel“ und vom Linzer Blue Meeting® Konzept weiterentwickelt, werden die Veranstaltungsräume, Hotels und Gastronomie in verschiedene Zonen eingeteilt. Der Trend mehrere Locations zu bespielen, um Kreativität wie Dialog zu fördern, hält an. Die „Pixelsuche“ kommt dieser Anforderung nach.

Sechs „Pixelzonen“ stehen zur Auswahl: An der Donau lassen sich Brücken zwischen Natur und digitaler Kunst schlagen. Die historische Altstadt überrascht mit Kontrasten von alt und neu. Die Innenstadt ist das gastronomische wie kulturelle Zentrum. Großes wird in der Servicestadt Europaplatz rund um das Design Center und den neuen Med Campus möglich. Die Kreativwirtschaft pulsiert im Umfeld der Tabakfabrik. Der Bahnhof ist das dynamische Drehkreuz und kombiniert Musik mit Wissen. Die Vielfalt von Linz ermöglicht in mehr als 80 Locations Seminare, Events und Kongresse. Das kostenlose, individuelle Service des Linz Tourismus und die neue Locationsuche verändern somit die Veranstaltungsplanung.

Digitalisierung der Linz-Card und der Linz-Kulturcard-365

Für Gäste und für Linzer stehen Ermäßigungskarten für die Kultureinrichtungen zur Verfügung. Die Bewohner können mit der Linz-Kulturcard-365 ein Jahr lang kostenlos zwölf Linzer Museen besuchen. Die Linz-Card für einen, zwei oder drei Tage richtet sich vor allem an Besucher. Damit können sie für den Zeitraum kostenlos die Museen besuchen, die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen und haben weitere Gutscheine und Vergünstigungen zur Verfügung. Beide Karten wurden bisher nur analog angeboten. Derzeit wird auch hier an einer digitalen Lösung gearbeitet, die Anfang 2020 freigeschaltet wird. Dann kann vorerst die Linz-Card, in Folge auch die Kulturcard über einen Online-Shop gekauft werden. Das elektronische Ticket der Linz-Card hat der Käufer dann am Handy verfügbar oder er lädt es in die Visit-Linz-App. Immer noch ist es auch möglich, das Ticket auszudrucken und bei den Institutionen vorzulegen.

Augmented Reality in der Visit-Linz-App

Seit 2017 bietet der Linz Tourismus mit der Visit-Linz-App ein weiteres Informationstool für die Gäste, aber auch für die Linzer. Vor einem Jahr wurde ein Gaming-Bereich implementiert. Dabei wird der Stadtplan zum Spielfeld, wo bei Quizzen, Schnitzeljagden und beim Jagen der Linzer Torte Punkte gesammelt werden können. Die App ist bei Gästen wie auch bei Linzern sehr beliebt, aktuell wurde sie rund 17.000 Mal heruntergeladen.

Derzeit wird die Visit-Linz-App um ein zusätzliches Feature erweitert: Schon bald können die User in den Augmented Reality-Modus wechseln und in der „realen“ Umgebung Linzer Torten sammeln. Dieser neue Bereich soll auch im kommenden Jahr weiter ausgebaut werden.

Neues Filmformat Linz Dox

Für die Bewerbung von Linz werden laufend neue, kreative Ideen erarbeitet. Aus diesem Anspruch heraus ist auch der Gedanke entstanden, ein neues Filmformat zu entwickeln. Es sollte nicht werblich sein, sondern authentische Inhalte vermitteln. Gemeinsam mit der Filmproduktion Forafilm aus Linz wurden die Linz Dox entwickelt. Es sind kurze Videos zu einem Thema, das anhand von drei unterschiedlichen Personen und Perspektiven erzählt wird. Das dokumentarische Filmformat erzählt die Stadt über verschiedene Inhalte, die von Folge zu Folge variieren. Der erste Spot wurde bereits 2018 über den Advent gedreht. Das Video wird in diesem Jahr zur Bewerbung der Vorweihnachtszeit im Rahmen einer Online-Kampagne ausgespielt. Ein besonderer Erfolg ist, dass Linz Dox Advent vor Kurzem beim Film Forum Austria der Wirtschaftskammer als bester Tourismusfilm ausgezeichnet wurde.

Zwei weitere Folgen wurden bereits zu den Themen Zukunft und Musiktheater produziert und werden 2020 online ausgestrahlt.

Digitalisierung beim Linz Tourismus

Viele Maßnahmen, die beim Linz Tourismus umgesetzt werden, haben interne Auswirkungen. So wird derzeit ein neues umfassendes CRM (Customer Relationship Management) eingeführt. Ein professionelles Tool für die Daten von Kunden und Partnern ist die Basis für Email-Marketing. Im Zuge dieser Umstellung wird auch ein neues Tool für die Versendung von Newslettern eingeführt.

So wichtig all diese Maßnahmen zur Digitalisierung auch sind, können die technischen Hilfsmittel nur Unterstützung, jedoch nicht Ersatz sein. Beim Linz Tourismus steht immer der Mensch im Mittelpunkt. Daher ist auch die persönliche Beratung in der Tourist Information am Hauptplatz wichtiger denn je. Das spiegelt sich auch in den Beratungen wider. So haben die Mitarbeiterinnen 2019 bisher rund 50.000 Menschen in persönlichen Gesprächen mit Informationen versorgt. Am Telefon haben etwa 9000 Beratungen stattgefunden. Zusätzlich wurde seit Mai auch ein Personenzähler installiert, anhand dessen pro Monat zwischen 10.000 und 15.000 Besucher die Tourist Info betreten.

Für den Linz Tourismus ist es wichtig, auf unterschiedlichen Informationskanälen präsent zu sein und für alle Zielgruppen und Altersklassen das richtige Angebot zu bieten. Auch auf der Website informieren sich zahlreiche Menschen, in diesem Jahr wurden bisher rund 850.000 Sitzungen gezählt. Dabei handelt es sich um die Anzahl, wie oft Nutzer einmal oder mehrfach auf die Website www.linztourismus.at zugegriffen haben. Seitenaufrufe wurden im Jahr 2019 bis Oktober 1,6 Millionen gezählt. Und diese Zahlen sind steigend: Denn im gesamten Jahr 2018 waren es 740.000 Sitzungen und 1,7 Millionen Seitenaufrufe.