Reise in die Vergangenheit Zeitgeschichte in Linz erleben

Linz hat eine bewegte Vergangenheit, die die Stadt stark geprägt hat. Die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts brachte in der Linzer Geschichte massive Veränderungen. Daher beschäftigt sich die Stadt seit rund 25 Jahren intensiv mit der Aufarbeitung ihrer jüngeren Vergangenheit.

Im Zeitgeschichte-Folder "Linzer Geschichte" können Interessierte Gedenkstätten und historische Schauplätze kennenlernen.

Weitere Gedenkstätten übersichtlich auf www.linz.at/archiv/denkmal finden oder Linzer Plätze mit Geschichte am visitlinz-Blog entdecken.

Mehrere Publikationen, Symposien und Ausstellungen haben sich dem Thema „Nationalsozialismus in Linz“ gewidmet. Zahlreiche Aktivitäten, Denkmäler und Straßenbenennungen für Widerstandskämpfer*innen und Opfer des Nationalsozialismus dokumentieren, wie ernst die Stadt Linz ihre Erinnerungsarbeit nimmt.

Auch der zweitgrößte Fluss Europas spielt eine wichtige Rolle in der Zeitgeschichte. Nach dem zweiten Weltkrieg war die Donau die Trennlinie zwischen den Besatzungszonen und machte Linz zur geteilten Stadt.

Erst mit der Unterzeichnung des österreichischen Staatsvertrags in Wien im Jahr 1955 wurde sie endgültig zum Bindeglied der Kulturen und Regionen. Seit damals sind sich die Bewohner*innen entlang des Flusses näher als jemals zuvor.

Nationalsozialismus in Linz

Als „Patenstadt des Führers“ war Linz bevorzugtes Ziel nationalsozialistischer Stadt- und Wirtschaftsplanung. Die rasche und unorganische Expansion der Stadt resultierte aus Eingemeindungen und dem Aufbau von großen Industriebetrieben wie den „Hermann-Göring-Werken“, die vorrangig der Kriegsrüstung dienten. Linz wurde zu einem Zentrum der Verfolgung und der Zwangsarbeit in der „Ostmark“.

Im Umkreis der Stadt – in Mauthausen und Schloss Hartheim – wurden Orte der Vernichtung von politischen Gegner*innen, „rassisch minderwertigen“ und „lebensunwerten“ Menschen errichtet. Auch im Stadtgebiet wurde diese Politik der Vernichtung praktiziert: in der Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart sowie in drei Außenlagern des KZ Mauthausen. Die Maßnahmen der Nationalsozialist*innen für die „Volksgenoss*innen“ – wie Wohnbau und soziale Zuwendungen – erfolgten zunächst  durch Enteignung der jüdischen  Bevölkerung und in der Folge  durch die Ausbeutung jener Länder, die von der deutschen Wehrmacht besetzt worden waren.