Hinter den Kulissen des „etwas anderen" Destinationsvideos, das viral ging Das Making of der Kampagne „Linz ist Linz“

Es ist eine etwas andere Werbekampagne, die im Sommer 2021 für Aufsehen gesorgt hat. Nicht mit schönen Impressionen und perfekten Augenblicken wird damit für einen Linz-Besuch geworben. Nein, es war der Anspruch, ein authentisches Bild der Stadt zu zeichnen und ein neues Bewusstsein der Einheimischen zu schaffen. Denn, wer kennt nicht diesen Moment, in dem man feststellt, dass die makellose Tourismuswerbung oft wenig mit der Realität zu tun hat? Linz will ehrlich sein, so wie es ist, will sich nicht verstellen, sondern lebendig sein. Ohne Schnickschnack und Klischees.

Herzstück der Kampagne ist ein dreiminütiges, durchaus polarisierendes Video, das Linz mit seinen Stärken und Schwächen darstellt. Mit einer Portion Humor und Augenzwinkern zeigt es die Vielfalt der Stadt und die Menschen, die sie gestalten. Begleitend wurde eine Plakatserie entwickelt, die Meinungen über Linz aufarbeitet. Denn jedes Vorurteil hat mehrere Seiten, und eine Schwäche womöglich auch eine Stärke.

"Wer kommt denn auf so etwas?!"

Das war tatsächlich eine der Fragen, die uns nach dem Start der Kampagne gestellt wurde. Zwischen Anerkennung und Entsetzen wurde hinterfragt, ob die Macher*innen Linz lieben oder hassen. Und komischerweise war es für manche auch wichtig zu wissen, welche Ausbildung oder Herkunft die Personen hinter dem Video haben - fast ein bisschen rassistisch...

Also, wer kam denn auf diese Idee? Eine Frage, die nicht so einfach zu beantworten ist. Denn "Linz ist Linz", basierend auf der Idee von Forafilm, ist das Ergebnis aus vielen Stunden harte Arbeit, Überlegungen, Recherche, über Jahre erarbeiteter Mindsets, Kreativität und einem guten Zusammenspiel aller Beteiligten.

Die kreativen Köpfe

Sie erkannten das Potenzial ihrer Idee von Anfang an: Forafilm, allen voran Sinisa Vidovic und Dinko Draganovic erarbeiteten das Konzept und steckten viel Zeit, harte Arbeit und ganz viel Liebe zum Detail in Vorbereitung, Dreh und Schnitt. Und es hat sich ausgezahlt!

Vision trifft auf Mut

Tourismusdirektor Georg Steiner sieht Linz seit jeher ohne Schnörkel und ohne Kitsch. Dafür mit Menschen, die spannende Geschichten zu erzählen haben. Ohne das Vertrauen in sein Team und seinen Mut wäre die Kampagne nicht zu dem geworden, was sie nun ist.

Die Linz-Profis

Als Marketingleiterin des Linz Tourismus teilt Elisabeth Stephan ihre Begeisterung für die Stadt mit der Welt. Eine "etwas" andere Kampagne zu kreieren, war ihre Idee. Mit Erna Miesenberger aus dem Online-Team hat sie die Kampagne konzeptioniert und veröffentlicht.

Aufs Papier gebracht

Die Gestaltung der Plakatserie, Postkarten und Online-Banner lag bei der Grafikerin des Linz Tourismus, Silvia Profanter, in den besten Händen. Ihrem genauen Auge und gestalterischen Können ist es zu verdanken, dass diese Kampagnenelemente ein Highlight sind.

Der Blick fürs perfekte Foto

Wenn Fotograf Jürgen Grünwald auf den Auslöser drückt, weiß man, dass das Ergebnis gut wird. Mit einem Feingefühl für Menschen und einem Auge für die richtige Inszenierung hat er die Fotos erstellt, die Grundlage für Plakate und Banner sind.

Textsicher

Ein Kenner der Sprache, Jongleur der Worte und Meister der Formulierungen ist Texter Florian Sedmak. Er hat sich die Vorurteile über Linz vorgeknöpft. In seinen smarten Texten erkennt man, dass eine Schwäche nicht immer eine Schwäche sein muss.

Ein Hoch auf die gesamte Crew!

An dieser Stelle möchten wir uns auch bei allen bedanken, die mit großen und kleinen Taten diese Kampagne ermöglicht haben: Die Crew von Forafilm, die neben Ton, Licht, Kamera (hier gilt ein besonderer Dank unserem ersten Kameramann Lukas Kronsteiner) und Kostümen auch zur Organisation, Verpflegung und Motivation beigetragen hat. Das Make up kam in gewohnter Professionalität von Radiostina Baier. Genial sind die Luftaufnahmen mit der FPV-Drohne, für die wir mit Lukas Leonte zusammengearbeitet haben. Danke an das gesamte Team des Linz Tourismus für die Bestärkung und die Unterstützung während stressigen Kampagnentagen.

Besonders hervorheben möchten wir unsere Protagonist*innen aus dem echten Leben sowie die Schauspieler*innen: vor der Kamera professionell, hinter der Kamera entspannt. Danke, dass ihr mitgemacht habt - durch euch ist das Video zu etwas Besonderem geworden.

Facts rund um den Videodreh

  • Für den dreiminütigen Spot wurde mehr als vier Tage lang Videomaterial gedreht.
  • Die Aussagen am Anfang des Videos wurden im Zuge einer Umfrage bei Linzer Passant*innen aufgenommen.
  • Die aktuellen Umstände machten es notwendig, für die Party-Szene am Schiff vor Ort mehr als 30 Corona-Tests durchzuführen.
  • Das "Kebap-Kleid" wurde extra für das Video aus 100 Kebap-Verpackungen gebastelt. 4900 sind noch übrig.
  • Lange und intensiv wurde am Drehbuch gearbeitet. Aber tatsächlich sind einige Szenen dann doch spontan entstanden.

High- und Lowlights der Reaktionen

Na hallo, da war was los. Als das Video am 4. August 2021 online ging, merkten wir schon nach einigen Stunden, dass etwas anders ist, als bei unseren bisherigen Kampagnen. Kommentare häuften sich, das Video wurde immer weiter geteilt und Medien begannen, davon zu berichten. Es war eine Freude, wie viele Reaktionen uns via Social Media, Mail und auch Telefon erreichten. Und wir legten uns richtig ins Zeug, alle Kommentare zu lesen und viele von ihnen zu beantworten.

Mehr als eine Werbekampagne

Was kann ein dreiminütiges Video über Linz schon auslösen? Eine ganze Menge, wie wir an den Reaktionen sehen konnten. In Österreich leben anscheinend nicht nur 8 Millionen Fußballtrainer*innen, sondern auch mindestens genauso viele Marketingexpert*innen. On- und offline wurde diskutiert, ob das wirklich Linz sei, wen der Spot anspricht, ob er mehr Gäste nach Linz bringt und ob die Ersteller*innen überhaupt Expert*innen in ihrem Fach sind. Neben diesen - manchmal auch beleidigenden - Äußerungen sind auch richtig gute Diskussionen, Recherchen und weiterführende Artikel entstanden:

Das war richtig spannend: Die Johannes Kepler Universität hat eine Woche nach Veröffentlichung des Videos eine Podiumsdiskussion darüber organisiert.

Ist die Kampagne nun ein Skandal oder einfach nur genial? Bei dieser LT1-Sendung erfahrt ihr mehr dazu.

www.1000things.at ist immer lesenswert! Über „Linz ist Linz“ haben die Redakteur*innen sich auch ausgetobt

„Rajchl reist“ ist nach Linz gereist und hat sich fünf Vorurteile über die Stadt vorgeknöpft.

Was darf Tourismuswerbung? Auch von Kolleg*innen aus anderen Tourismusdestinationen haben uns Rückmeldungen erreicht. Ein neidvolles "bei uns wäre so etwas leider nicht möglich" hat uns da schon sehr gefreut.

Die nackten Zahlen hinter der Kampagne

Nach 24 Stunden hatte das Kampagnenvideo alleine auf YouTube 100.000 Aufrufe. Mittlerweile sind es quer über alle Kanäle über eine Million.

Mehr als 10.000 Stunden schauten Userinnen und User „Linz ist Linz“, der Teaser generierte weitere 4000 Stunden an Aufmerksamkeit für Linz (Stand: Ende November 2021).

Am ersten Tag nach der Veröffentlichung war das Video an der Spitze der YouTube-Video-Trends und #linzistlinz die #1 der Twitter Hastag-Trends.

Neben den zahlreichen Kommentaren auf Social Media erreichten uns auch etwa 200 Feedback-E-Mails, die wir alle beantwortet haben.

80 bis 90 Prozent aller Reaktionen auf die Kampagne waren positiv.

Auszeichnungen

Sie sind das "Tüpfelchen auf dem i": Anerkennungen in Form von Auszeichnungen renommierter Jurys bei internationalen Filmpreisen:

Einen "Golden Delphin" gab es für das Video bei der 12. Ausgabe des Cannes Corporate Media & TV Awards, bei dem die weltbesten Wirtschaftsfilme, Online-Medien, Dokumentationen und Reportagen aus 900 Einreichungen prämiert wurden.

Bei der Verleihung des Staatspreises Wirtschaftsfilm des Ministeriums für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort im Jahr 2021 schaffte der Film eine Nominierung unter die 17 Finalisten bei 126 Einreichungen.

Beim Commercial Film & Music Award 2022 wurde das Video in der Kategorien "Beste Regie" mit Gold, und in der Kategorie "Bester Film" mit Silber ausgezeichnet. Und das aus 127 Einreichungen.

Eine Silbermedaille gab es bei den New York Festivals TV & Film Awards in der Kategorie „Corporate Image - Tourism“

Beim Japan World’s Tourism Film Festival in Kyoto, Japan erreichte das Video beim internationalen Wettbewerb eine Platzierung als Finalist.

Das Internationale Tourismus Film Festival Africa zeichnete das Linz-ist-Linz Video mit einem Silver Award in der Kategorie "Tourism Destination City" aus.

Er ist der begehrteste Kreativpreis Österreichs: der Creative Club Austria Venus-Award. Gleich vier Auszeichnungen staubte "Linz ist Linz" ab: Gold in der Kategorie "Film Online-Spots", Silber für die Gesamtkampagne, und Bronze jeweils in den Kategorien "Social Media" und "Film Craft".

Gold regnete es bei den Internationalen Wirtschaftsfilmtagen in Wien: Das Kampagnenvideo wurde mit der Goldenen Victoria in der Kategorie "Tourismusfilme" ausgezeichnet. Auch der Hauptpreis, den Grand Prix Victoria 2022, ging an "Linz ist Linz".

Das Goldene Stadttor zeichnet uns mit Gold in der Kategorie "City International“ aus

Als "Mutigste Kampagne" wurde "Linz ist Linz" beim Deutschen Preis für Onlinekommunikation mit Gold belohnt.

Beim Amorgos Tourism Film Festival in Griechenland wurde der Kampagnenfilm mit dem zweiten Preis in der Kategorie "Tourismusdestination Städte" gewürdigt.

Bei der Verleihung des „World’s Best Tourism Film Award“ in Valencia in Spanien wurde das umstrittene Kampagnenvideo aus Linz mit Platz 3 unter die besten Tourismusfilme weltweit gereiht.

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